Vorgeschichte:

Die letzte Interrail Tour durch Spanien, Frankreich und Belgien war so was von teuer, das ich beschloss die nächste Tour billiger zu gestalten! Eine Radtour versteht sich da von selbst, besonders wenn man von daheim startet! Die frage wohin war schnell geklärt! Mit dem Rad zum Nordkap, der Klassiker unter den Radtouren. Da liegt der nördlichste 1. Legist geradezu auf dem Weg! Dies ist auch das eigentliche Ziel der Tour! Das Spiel am 07.07.2012 zwischen Tromsö- Sogndal!

Laut Routenplaner liegen 2800 Radkilometer zwischen Butzbach und Tromsö!

Tag 1

Um 7 Uhr sollte es losgehen mit 20 Kilo Gepäck in den den Satteltaschen einem Rucksack und kleiner Lenkertasche!Bis ich aus der Tür bin, ist es schon nach 9 Uhr. Das Leergut noch zum Edeka gebracht, da merk ich, das ich die Schlüssel vom zweiten Fahrradschloß vergessen habe. Den Berg zur Waldsidlung wieder rauf, Schlüssel geholt und los! Voller tatendrank rase ich los und werde von einem LKW ausgebremst was meine Durchschnittsgeschwindigkeit runterzieht! Den weg nach Gießen kenn ich auswendig. Danach Richtung Marburg, die ersten Anstiege! Habe leichten Rückenwind und komme gut voran. In Bad Wildungen der erste Regenschauer. Nutze die Pause und trinke einen Kaffee an der Tanke. Nach einer Stunde geht es weiter.

Ab und an fahr ich auf den Radwegen R1, R5 und R6. Kurz vor Kassel, es ist schon 21 Uhr fängt es heftig an zu regnen. Unterstellen und Regenklamotten anziehen lohnt nicht mehr! Meine Mutter wohnt in Kassel und wartet schon. Ich fahr weiter und komm Klatsch nass an. Das Fahrrad ist auch noch voller Sand von diversen Wege so das ich es noch sauber machen muß! Zum Glück kann ich diese Nacht noch einmal in einem Gescheiten Bett schlafen!

Tag 2

Fahr früh los und habe gutes Wetter, die Anstiege nehmen zu. Genauso wie die Abfahrten.

Tag 3

Fahr los und habe extreme Knieschmerzen. Schaffe kleinste Anstiege nicht mehr und muß öfters schieben. Irgendein Muskel schmerzt bei jedem tritt. Befürchte schon einen Muskelfaserriss ohne genau zu wissen was das überhaupt ist. Zum Glück ist die Strecke sehr flach und am Fluss entlang.

Es regnet fast den ganzen Tag so das ich in Celle eine Jugrenherberge aufsuche. Angekommen erfahre ich, das diese schon ausgebucht ist und kein Bett mehr frei ist.

Der Tag endet auf dem Campingplatz am Silbersee. Putze wieder mein Fahrrad und nehme dann eine heiße Dusche und schlafe unter nicht enden wollenden Knieschmerzen ein.

Tag 4

Hab erst richtig geschlafen als die Sonne das Zelt erwärmt hat. Fahr gegen 12 Uhr los. Das Wetter ist top aber die Knie tun immer noch weh, dafür ist der Muskelfaserriß weg.

Strecke ist schön flach und ich fahr durch die schöne Lüneburger Heide. Absolut empfelehnswert!

Gut gelaunt fahr ich weiter,

bis ich auch schon in HH- Harburg ankomme.

Es ist schon spät und ich find nix gescheites zum Zelten. Fahr weiter und bin schon kurz darauf in der Hansestadt Hamburg. Durch den alten St. Pauli Elbtunnel durch, befinde ich mich schon in nähe der Reeperbahn. Fahr in der Nacht noch durch die Stadt und schlaf am Ortsrand von Hamburg. Die Nacht ist immer noch sehr kalt für diese Jahreszeit. Mein Schlafsack für 8° C ausgelegt ist mir da kaum eine Hilfe. Dafür ist er zusammengepackt nicht größer als ein Turnbeutel.

Tag 5

Nach Hamburg fahr ich an kleine Dörfer und Aussiedlerhöfen vorbei. Bis zum Mittag scheint die Sonne. Zum Mittagessen gibt es Fisch mit gedünstetem Salat! Dazu das Tennis Halbfinale der Fench Open im TV!

Am Nachmittag gibt es immer mal wieder Regenschauer so das ich mich unterstellen muß! Bei einem Gehöft werd ich sogar zum Kaffee eingeladen.

Pünktlich komm ich zum Eröffnungsspiel der EM in Schwerin an. Im Pup hängt sogar ein FC Schal übern Fernsehn. Der Besitzer ist FC- Fan aber heute nicht da. Nach dem Spiel, Campingplatz!

Tag 6

Von Schwerin fahr ich nach Flensburg , schiebe mein Bike durch die Fußgängerzone wo mir 5 Jungs mit Trainingsanzug entgegenkommen. Schaue schnell in den kicker Matchkalender und lese ETSV Weiche Flensburg  -  SV Holthausen/Biene Relegation zur Regionalliga! Jetzt greift mich das Hopperfieber und ich blätter im Kalender noch einen Tag weiter. Morgen,1.Division Dänemark. Vejle BK Kolding  -  Naestved BK um 14 Uhr! Ist machbar!

Weiche hat das Hin-Spiel schon 3:1 gewonnen und auch das Rückspiel mit 3:0 für sich entschieden.

Nach dem Spiel geht es gleich weiter Richtung Dänemark.

Kurz nach Anpfiff DK- NED steh ich in einer Dänischen Kneipe voller Fußball"Fans" mein Regenschutz über Lenkertasche und Rucksack in Orange ist unpassend. Dafür ist das Fahrradtrikot Rot! Nach dem Spiel bleibt keine Zeit mitzufeiern. 1. Divison Dänemark ist noch 80 km entfernt. Fahr noch 20km bis Haderslev und schau mir zweite HZ Deutschland- Portugal in einer Uhrigen Kneipe an. Im Radio läuft ein deutscher Sender und ein Gast singt bei Purple Schulz "Verliebte Jungs" mit.

Nach dem Spiel Zelte ich bei strömenden Regen im Garten von irgendjemand.

Tag 7

Noch 56km bis nach Vejle. Es regnet schon über 30 Stunden. Meine Regenhose, Jacke und Schuhe lassen aber kein Regen durch! So lange ich keinen Gegenwind habe, ist es kein Problem! Nur Abends im Zelt ist es sehr kalt und naß.

Kurz vor Vejle liegt am Strassenrand jedemenge leere Riegel- und Gel Verpackung rum. Aus der Tagespresse hat ich schon erfahren das ein Radrennen am Sonntag stattfinden soll. Promt werd ich auch schon von einem Begleitfahrzeug überholt. Rennfahrer folgen. An der Verpflegungsstation komm ich leider nicht vorbei.

Das Stadion ist schnell gefunden. Ich setze mich in den Gästeblock der außer mir leer bleibt.. Hier spielt der 3 gegen einen festehenden Absteiger. Die Gäste führen zur Halbzeit 3:1 verlieren kurz vor Schluss aber noch 3:4! Wenn de unne stehst.....! Stimmung, so gut wie nicht vorhanden. Es handelt sich bei Vejle BK Kolding um eine neue Spielgemeinschaft aus zwei alten Vereinen.

Da es immer noch regnet, beschließe ich die Nacht auf dem nahegelegenden Campingplatz zu verbringen. Davor schau ich mir in der Stadt noch das French Open Finale + Spanien- Itallen gleichzeitig im Wettbüro an..

Tag 8

Dänemarks Strassen sind nicht gerade flach, es vergeht keine 500 Meter wo es keinen Anstig zu beweltigen gibt. Aber im vergleich zu den ersten Etappen ein Kinderspiel! Heute ist es stark bewölkt aber trocken. Die Strecke führt durch schöne Waldwege und zu guter letzt kommt auch noch die Sonne raus!

Abends schau ich wieder EM und fahr dann zum Campingplatz wo ich mein Zelt neben einem älteren Ehepaar aufschlage! Auch sie sind mit den Fahrrädern unterwegs aber in südliche Richtung!

Tag 9

Fahre früh los und habe gutes Wetter. Die Strecke führt wieder über viele Waldwege.

Die letzten km in Dänemark haben noch mal einige Anstiege die mich erschöpften so das ich froh bin Fredrikshaven endlich zu erreichen

Dort angekommen kauf ich mir gleich einen Fährschein nach Oslo. Kosten 32 Euro inklusive Fahrrad. Danach noch ein EM- Spiel in der Kneipe und zum Zelten geht es wieder auf den Campingplatz.!

Tag 10

Mit der Fähre geht es nach Oslo

was sozusagen mein Ruhetag darstellte.

So hatte ich 8 Stunden Zeit Notebook , Akkus und Handy zu laden.

Mit einem DArmstädter Ehepärchen kam ich gleich ins Gespräch. Auch diese wahren mit dem Fahrrad unterwegs. Allerdings hingen die gerade am Wohnmobil. Aber auch sie wollten zum Nordkap!

In Oslo angekommen war bestes Sommerwetter.

Da ich schon auf entzug war und schon 5 x in Oslo war ging es gleich raus richtung Norden.

Auf den weg dahin machte ich am wahrscheinlich höchsten Punkt von Oslo die ersten 1000 km komplett.

Um das Deutschland Spiel sehen zu können mußte ich einen kleinen Umweg zum nächsten Schnellreseraunt nehmen die kostenlos W-Lan bereitstellten. So das ich das Spiel auf meinem Notebook anschauen konnte. Danach wurde auf dem nahegelegenen Sportplatz wild gecamptet.

Strecke:

Deutschland & Dänemark

1001km-2000km