3001- 4000km

Tag 37

Gleich am morgen geht es bergab. Auf dem Tacho stehen 60,3 kmh. Auf Elche brauch ich nicht achten den ich hab noch keinen gesehen. Die Strecke ist spitze. Flach und fast Autofrei. Das Wetter ist für die nördliche lage Traumhaft. Von vielen Fahrradfahrern die mir entgegen kamen, habe ich gehört das sie teilweise einstelige Temparaturen hatten. Dies ist jetzt nicht der Fall und ich habe Glück.

Es gibt viele kleine Fischerdörfer und Fischerbote auf der Strecke. Da ist es nur fair, das der Fisch im Laden recht günstig ist. Es gibt kleine Tante Emma Läden, da wo der Kaffee gratis ist. Einmal war ich in einem Supermarkt da gab es Kaffee und Kekse für lau. Es sind die kleinigkeiten worüber man sich am meisten Freud!

Nach 87 km find ich einen Zeltplatz in luftiger Höhe. Die Sonne wird von den anderen Bergen verdeckt.

Tag 38

Erreiche Alta gute 5 Stunden vor Spielbeginn. Die Stadt besteht nur aus einer riesigen Shoppingmaile. Also nichts interessantes zu sehen für mich. Begebe mich darauf hin in die Bücherei um ein bischen im Internet zu Surfen und Zeitung zu lesen. Neben mir sitzt ein Franzose meines Alters mit dem ich mich über die teuren Preise in Norwegen beklagen kann. Er fährt mit einem umgebauten VW Bus und hatte dadurch natürlich mehr kosten als ich. Nach einem

guten Gespräch unter den gebeutelten, begebe ich mich zum Ground. Alta spielt alle Spiele der Saison in einem Fußballfeld großen Halle und das bei jedem Wetter. Die Ränge heute sind gut gefüllt und die Stimmung ist dementsprechend gut. Insgesamt finden hier 1200 Zuschauer Platz! Das Spiel ist temporeich und endet 2:3 für die Gäste! Was blöd ist, da Alta schon letzter ist und damit wahrscheinlich nächstes Jahr aus dem Groundhopping Informer verschwindet!

P.S.: der Ball berührte nicht einmal die Hallendecke!

Nach dem Spiel fahr ich noch gute 20 km und verbringe die Nacht unter einen Vordach einer Hütte an der Straße! Es regnet!

Tag 39

Nach kurzer Nacht treff ich nach wenigen km auf Jens aus Leipzig! Er hat das selbe Ziel wie ich! Also geht es gemeinsam Richtung Nordkap. Jens ist etwas erschrocken als er erfährt das ich bei fremden Leute Kaffee schnorre! Einen mitgetrunken hat er trotzdem! Guten Espresso Original von einem Italienischen Ehepaar serviert!

Man trifft jetzt viele Leute mit dem Ziel Nordkap so das wir öfters ein Schwätzchen am Straßenrand halten! Treffen Sogar auf einen Traktorfahrrer aus deutschland der es schon hintersich hat. Das Wetter ist gut und wir kommen gut voran! Zwei Tunnel von 3 km und 500 Meter sind zu durchfahren, was nur die Ruhe vor dem Sturm ist!

In Olderfjord möchte Jens den Campigplatz übernachten! Ich dagegen nutze das Schöne Wetter und möchte noch einige km fahren. Zuvor koch ich mir noch Spaghetti und treffe auf zwei ältere deutsche die mit dem Rad vom Nordkap kommen! Einer von ihnen hat 80 kg Gepäck dabei! So sachen wie Campingstuhl und Campingtisch. Nach einigen Horror geschichten über die letzten km zum Nordkap und die mögliche katastrophalen windverhältnise die dort Vorherrschen mach ich mich auf den Weg! Die Strecke wird immer schöner und flacher und ich möchte gar nicht aufhöhren zu fahren bis ich den perfekten Platz für Rad, Zelt und Mensch finde!

Tag 40

Voller Vorfreude aufs Norkap, geht es bei bestem Wetter und Windstille los. Die Strecke ist flach und es ist bis dahin der schönste Abschnitt der Tour! Mein erstes Ziel für heute ist Honningsvag. Die letzte Stadt vor der großen Kugel. Zuvor muß ich noch durch den berühmt berüchtigten Nordkaptunel. Mit einer länge von 7km der längste auf der Tour! Ziehe mich warm an in erwartung auf dunkelheit und kälte. Kaum im Tunnel angekommen ist es Ohrenbeteubend laut. Die Turbinen die Luft durch den Tunnel transpotieren sind lauter als Lkws. Nach wenigen Metern geht es auch schon 3 km bergab. Es ist sehr kalt aber auch feucht. Befinde mich am tiefsten Punkt über mir das Meer ist spürbar! Nach kurzer Zeit geht es wieder 3 km Berg auf. Schweißgebadet durch den höllen Aufstieg sitze ich am Straßenrand und brauch längere Zeit um wieder zu kräften zu kommen. Tausche die schweiß getränkten Klamotten gegen ein trockenes Trikot und fahre weiter! Es folgt noch ein 5 km flacher Tunnel der mich aber nicht mehr schocken kann. Vormitags bin ich in Honningsvag das von Touristen nur so wimmelt. Viele kommen mit dem Schiff oder dem Reisebus an. Begebe mich in die Bücherei wo es kaum einen Touristen hinzieht. Brauch nicht lange zu warten da kommt auch schon Steffan aus Frankreich. Die Freude ist groß und es wird wieder gut gelästert. Er war gestern am Nordkap. Nach dem die Bücherei schließt bekleite ich Steffan noch zu seinem umgebauten VW Bus der wirklich fast alles hat was man zum Leben braucht. Da er weiter richtung Finnland will, machen wir uns keine Sorgen das wir uns bestimmt bald wieder sehen! Ich geb ihm noch den Tip das es im heimischen Supermarkt drei Tage altes Brot für die Hälfte gibt und mach mich auf die letzten 25 km zum Nordkap!

Bin noch keine 5 km unterwegs, da treff ich auf Jens aus Leipzig der gut Meter gemacht hat. Gemeinsam nehmen wir die Strapatzen auf uns und Radeln zusammen den Berg zum Nordkap rauf. Es ist verdammt anstrengend und wir haben Glück keinen Gegenwind zu haben! Die Strecke bis rauf zieht sich und mit letzter Kraft kommen wir oben an! Die letzte Hürde nehmen wir auch noch und fahren ohne Rechts und links zu schauen mit den Rädern am Kassenhäuschen vorbei! Geschaft! Wir stehen vor der Kugel. Ein doch geiles gefühl mit seinem Rad vor solch einen berühmten Punkt zu stehen! Ein Spanier und ein Berliner sind auch mit den Rädern vor Ort. Mann unterhält sich und gratuliert sich! Jens und ich schauen uns noch im Kino das es hier oben gibt den Doko- Film übers Nordkap an und verabschieden uns da ich noch zu einen Fußmarsch zum Felsvorsprung machen will der etwas nördlicher ist als der Nordkap. Es sind etwas über 10km die mir aber vorkommen wie 100km. Ich schaffe es nicht und trinke mein Bier mit der Mittnachtssonne alleine auf einem grünen Hügel mit Blick aufs Nordkap. Kraftlos fahr ich bei bestem Wetter um 1Uhr Nachts Richtung Olderfjod wo ich den Heimischen Campingplatz aufsuche. Nach einer dringenden Dusche lege ich mich ins Zelt!

Tag 41

Um 7 Uhr muß ich aus dem Zelt, es ist wie in der Sauna. Amateurhaft hab ich mein Zelt in Osten gestellt ohne Schutz vor der Sonne. Sehr müde und verschlafen bau ich mein Zelt ab und gehe in der Camping eigenen Küche Frühstücken. Möchte heute nach Olderfjod auf den Campingplatz. Da es die selbe Strecke wie gestern ist nur in andere Richtung kann mich heute nichts schocken. Auf den Tunel hab ich trotzdem kein Bock. Dort angekommen beschließe ich mich nicht zu vermumen sondern mit kurzer Hosen und kurzem Trikot durchzufahren. Was soll ich schreiben ich kam wieder schweiß gebadet aus dem Loch. Dazu noch Hundemüde und Hungrig! Kurz nach dem Tunnel treff ich auf einen jungen Dänen der auch vom Nordkap kommt. Es ist erst sein zweiter Tag auf dem Rad und dem entsprechend frisch ist er unterwegs. Wir fahren zusammen los und ich gebe ihm nachhilfe ohne viel Geld in Norwegen zu überleben. Wir haben extremen Rückenwind und einen Berg runter fahr ich die Höchstgeschwindigkeit von 67,1 kmh. Wach bin ich trotzdem noch nicht. Der Däne der die Nacht im Bett einer Herberge verbracht hatte, macht ganz schön Tempo. Auf halber Strecke lüge ich ihn an, das ich ein Kaffee trinken will und das er ruhig vorfahren soll. In wirklichkeit kann ich das Tempo nicht mehr halten. Vielleicht ist es auch das Alter.

In Olderfjod treff ich ihn im einzigen Supermarkt der Stadt wieder. Er ist unermüdlich und will noch ein Stück weiterfahren. Vor einem Tag hätte ich ihm es noch gleichgetan, jetzt ziehe ich es vor an einem Campingplatz zu übernachten. Dieses Nordkap verändert dein ganzes Leben.

Kaum am Patz angekommen, fängt es an zu regnen. Also setz ich mich erst mal in den Aufenthaltsraum und wen treff ich da?! Es ist Jens der mit dem Bus gefahren ist. Diese Nordkap.....! Selbst die Streck nach Alta zum Flughafen will er mit dem Bus fahren. Den letzten Abend verbringen wir mit diskusionen die keiner braucht!

Tag 42

Die Nacht war windig und nicht sehr erholsam! Nach dem Frühstück geht es los Richtung Finnland! Kurz nach Olderfjod fahr ich am jungen Dänen vorbei der noch am Frühstücken ist. Zu warten brauch ich nicht, er ist sowieso schneller! Einige km weiter kommt mir ein Tscheche entgegen der mich anhält und eine menge Fragen hat. Wir merken das wir auf eine Wellenlänge sind und sprechen fast eine Stunde über alles mögliche! Es dauert aber auch so lange da einige Missverständnisse auftauchen und ich nicht raffe was er morgens mit Wasser zubereitet Frühstückt. Wie ich mir gedacht aber nicht geklaubt habe sind es Haferflocken! Zu guter letzt schenkt er mir seine Isoliermatte da er sich eine neue gekauft hat! Mein Freund aus Dänemark ist mitlerweile auch eingetroffen und es geht weiter Richtung Finnland! Leider haben wir heute Gegenwind. Jetzt ist es natürlich nicht sehr nett dauernd im Windschatten zu fahren, so das ich unter schwerster Anstrengung ab und zu die Führung übernehme. In Lakselv suchen wir die Touristeninformation auf und haben viel Spaß. Die Frau die sich um uns kümmert ist sehr freundlich und es wird richtig Witzig, als richtige Touristen kommen und jedes Klischee erfüllen die es gibt. Höhepunk sind die gestellten Fotos mit der Frau von der Informatuion! Mein Frund aus DK der Richtung Naturschutzgebit möchte und damit nicht mehr in meine Richtung fährt macht sich nach längerer Paus wieder auf den Weg. Bleibe alleine zurück was aber nicht lange anhält. Max aus Österreich kommt mit seinem Rad und Anhänger hinzu. Auf seinem Anhänger befindet sich ein Kanu das es ihm erlaubt zu fahren und zu schwimmen.

Am Abend als der Wind abschwächt, geht es weiter Richtung Abendrot. Mein Zelt wird wieder im Freien aufgestellt was ich wie immer unter ständiger belästigung unzähliger Mücken tue!

Tag 43

Auf der E6 geht es Richtung Finnland. Kurigasniemi die erste Stadt hinter der Grenze besteht aus zwei Supermärkte und einem Resteraunt. Schnell eingekauft und Kaffee getrunken und schon geht es weiter auf hügligen Straßen. Am Straßenrand gibt es alle 30 km kleinere Campingplätze von denen ich einen nutze! Die neue Isomatte ist himmlisch! Schlaffe bis 11 Uhr!

Tag 44

Das Wetter ist gut und ich treffe auf etliche Radfahrer aus Frankreich, Finnland und aus der Ukraine. Der Weg führ an vielen Seen und Wälder vorbei. Die Busshaltestellen sehen hier etwas ander aus als bei uns!

Am Abend beginnt es noch zu regnen!

Tag 45

Das Wette ist Wechselhaft mal Sonne mal Regen. Dafür ist es Windstill und ich komme gut vorran. Finnland gefällt mir immer besser. Die Moskito plage nimmt immer mehr ab.

Tag 46

Mache an diesem Tag eine längere Paus in Sodankylä. Die Strecke ist schön flach. Abends ist es schwer einen Zeltplatz zu finden. An einem Haus mit großem Garten frag ich erst nach Wasser und dann nach einem Campingplatz in der nähe. In der Hoffnung eine Erlaubnis zu bekommen das ich auf dem Heiligen Rasen vor dem Haus Zelten darf, bekomm ich ein eigenes Haus angebohten. Ihr Vater wer jetzt im Altersheim und das Haus ist zwar komplett eingerichtet aber nicht mehr bewohnt! Gerne nehm ich das Angebot an! So viel Glück am Donnerstag Abend, da mach ich mir echt KEINE Sorgen! Die Waschmaschine ist noch voll in takt, der Herd funktioniert die Dusche ist Warm der Fernseh läuft......! Einfach nur Geil! Selbst meine Couch ist bequem so das ich wunderbar einschlafe!

Tag 47

Gut ausgeschlafen geht es Richtung Süden. Kurz vor meinem Tagesziel Rovaniemi mach ich einen Stop im Santa Claus Land! Was im Sommer nicht wirklich begeistert! In Rovaniemi angekommen besichtige ich noch kurz die Stadt und fahre Abends am noch etwas Stadtauswärts an den Fluß zum Zelten! Mitlerweile hab ich 4000 km auf meinem Tacho stehen!

Strecke:

Norwegen & Finnland

4001- 5000+X